2024 – Amazon meldet erstmalig Verkäuferdaten ans Finanzamt: Was Händler wissen müssen
Die Deadline für die ersten Meldungen an das Finanzamt durch die Plattformen ist der 31. Januar 2024. Gemeldet werden Transaktionen aus dem Jahr 2023. Die Herausforderung für die Marktplätze liegt dabei auch im Datenschutz, da die Daten rechtskonform gesammelt und archiviert werden müssen.
Was ist die neue Regelung?
Seit dem 1. Januar 2023 gelten für Amazon-Verkäufer neue Regelungen: Unter bestimmten Bedingungen übermittelt der Marktplatz nun Verkäuferdaten direkt an das Finanzamt. Diese Änderung stehen im Plattform-Steuertransparenzgesetz (PStTG). Plattformen sind nun dazu verpflichtet, Verkäuferdaten bei Erreichen bestimmter Schwellen an die Finanzbehörden zu übermitteln.
Was wird übermittelt?
Um die Daten eindeutig zuordnen zu können, übermittelt Amazon diverse Informationen an das Finanzamt:
Name
Geburtsdatum
Steueridentifikationsnummer
Postanschrift
Bankverbindung
Umsatz, Provision und Gebühren
Verkaufstransaktionen
Kurz um: Alles.
Wer wird gemeldet?
Kleine Verkäufer, mit weniger als 30 verkauften Artikeln oder einem Umsatz unter 2.000€ werden nicht gemeldet. Überschreitet der Umsatz jedoch 2.000 €, erfolgt eine Meldung, unabhängig von der Anzahl der Verkäufe. Diese Schwellwerte gelten nicht nur für gewerbliche, sondern auch für private Verkäufer, einschließlich Plattformen wie Ebay, Etsy oder AirBnB.
Was bedeutet das für die Verkäufer?
Die Finanzämter wollen dadurch unbekannte Steuerfälle finden. Durch die automatische Meldung können sie Einnahmen, die auf verschiedenen Marktplätzen getätigt werden, besser nachvollziehen.
E-Commerce Händler müssen sich daher von nun an bewusst sein, dass dies Auswirkungen auf ihre steuerliche Situation haben kann.
Wir raten dir, deine Situation rechtzeitig zu prüfen und dich gegebenenfalls professionell beraten zu lassen, um mögliche steuerliche Konsequenzen zu minimieren. Vereinbare einen Termin mit uns und wir schauen uns deine Steuerpflicht gemeinsam an: LINK
Exkurs: Was bedeutet das für die Online Plattformen?
Die neuen Verpflichtungen bedeuten mehr Aufwand für Plattformbetreiber. Jetzt ist es noch entscheidender, effiziente und kostensparende Tools zur Datenerfassung einzusetzen. Die Einhaltung der Meldepflichten ist nicht nur sinnvoll, sondern in einigen Fällen unerlässlich. Verstöße gegen diese Pflichten können zu Bußgeldern oder im schlimmsten Fall sogar zum Verbot des Plattformbetriebs führen. Amazon hat bereits seine Preise angepasst, hierzu folgt in den nächsten Tagen ein weiterer Blogbeitrag.